Bruder Romuald berichtet, als der Krieg ausbricht: Ich war mit meinen Mitbrüdern auf Exerzitien in Zhytomyr. Am Morgen wurde dort der Flughafen bombardiert. Ich reiste umgehend nach Konotop zurück, um als Pfarrer den Gemeindemitgliedern beizustehen. Unser Kloster steht heute allen offen, die Schutz, Unterkunft oder Nahrung benötigen. Bereits am ersten Tag haben wir 23 Personen aufgenommen, die bei uns übernachtet haben, hauptsächlich Frauen und Kinder.
Der Konflikt in der Ukraine sorgt für Angst, Verzweiflung und unermessliches Leid. Die Lage ist dramatisch, wir sind bestürzt über die Ereignisse. Täglich hören und erleben wir Dinge, die vor kurzem noch unvorstellbar waren. In den Nachrichten müssen wir mitansehen, wie die gesamte Ukraine angegriffen und bombardiert wird. Menschen sind auf der Flucht in Angst um ihr Leben, ohne zu wissen, wie es weitergeht, wie die Zukunft ihrer Familien und Kinder aussieht. Die Lage vor Ort, insbesondere in den umkämpften Gebieten, ist chaotisch. So berichten uns die Franziskanerinnen von Vorsel, die am Stadtrand von Kiew ein Kinderheim betreiben, dass sie mit ihren Schützlingen das Heim fluchtartig verlassen mussten. Vor dem Haus landete eine Rakete, die Gott sei Dank aber nicht explodierte. Der Schock sitzt immer noch tief, vor allem die Kinder sind traumatisiert.
FRANZ HILF ist seit Jahrzehnten in der Ukraine engagiert. Im ganzen Land tun wir gemeinsam mit unseren franziskanischen Schwestern und Brüdern vor Ort unser Möglichstes, um den Menschen zu helfen. Dies erleichtert die akute Versorgung, da auf bereits vorhandene Strukturen zurückgegriffen wird.